Ein wichtiger Aspekt von Teilhabe auf kommunaler Ebene ist politische bzw. zivilgesellschaftliche Partizipation/Beteiligung im weitesten Sinne. Kommunen sind aufgefordert, ihre Bewohner_innen stärker an Entscheidungen in verschiedensten kommunalen Handlungsfeldern zu beteiligen. Ein wichtiges Themenfeld ist dabei die soziale Stadtentwicklung. Gemeinwesenarbeit und Quartiersmanagement sollen Beteiligungsprozesse für Menschen v.a. in benachteiligten Stadtteilen unterstützen. Doch Beteiligung ist eng verknüpft mit sozialer Ungleichheit. Menschen mit geringerem Einkommen und Bildungsgrad beteiligen sich nicht nur seltener bei konventionellen Formen politischer Partizipation (Wahlen, Parteimitgliedschaft usw.). Sie sind insbesondere auch bei unkonventionellen Formen (Bürgerinitiativen, soziale Bewegungen, Demonstrationen usw.) und im Bereich des bürgerschaftlichen Engagements unterrepräsentiert. Unterschiedliche Beteiligungschancen zeigen sich auch entlang von Geschlecht, Migrationshintergrund und Alter.
Ziel des Forums ist es aufzuzeigen, welche Rolle Diversität und soziale Ungleichheit bei der Gestaltung von Beteiligungsprozessen spielen und gemeinsam herauszuarbeiten wie diese gestaltet werden müssen, um die Beteiligungschancen für alle Bewohner_innen, auch in benachteiligten Quartieren, zu erhöhen.
Das Forum wird mit kurzen Impulsen von zwei Referent_innen eingeleitet:
Prof. Dr. Carsten Keller lehrt und forscht an der Universität Kassel im Feld der Stadt- und Regionalsoziologie sowie der Migrations- und Ungleichheitsforschung. Er hat sich aus verschiedenen Perspektiven mit Partizipation und sozialer Ungleichheit im Kontext benachteiligter Quartiere auseinandergesetzt. https://www.uni-kassel.de/fb06/fachgebiete/stadt-und-regionalplanung/stadt-und-regionalsoziologie/team/carsten-keller.html
Pia Toplak ist Migrationsberaterin bei der Diakonie Braunschweiger Land.
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